Verpackung

Kleiner, leichter, energiesparender

Von Paula Lehmann · 2022

Verschiedene trockene Lebensmittel in Papiertüten.
Trockene Lebensmittel besser in Papier statt Plastik verpacken. Foto: iStock / NelliSyr

Verpackungen benötigen immer weniger Material und Rohstoffe. Dennoch wächst der Müllberg kontinuierlich an. Grund dafür ist der stetig steigende Verbrauch von Verpackungen.

8,7 Millionen Tonnen Verpackungen wurden im Jahr 2020 produziert – 14 Prozent mehr als noch im Jahr 1991. Maßgeblich dazu beigetragen hat der zunehmende Konsum, jedoch auch ein verändertes Konsumverhalten. Aber auch die gestiegene Zahl kleinerer Haushalte und die damit einhergehende vermehrte Nachfrage nach kleineren Packungsgrößen haben mit weiteren 0,9 Millionen Tonnen zur Zunahme des Verpackungsverbrauchs beigetragen. Da die Verpackungen aber immer schlanker und leichter werden, macht sich das Mehr an Verpackungen nicht im Material- und Ressourcenverbrauch bemerkbar. So konnten 2020 in Deutschland durch den verringerten Materialeinsatz 92 Prozent beziehungsweise 1,6 Millionen Tonnen des konsumbedingten Verpackungsmehraufwands im Vergleich zu 1991 eingespart werden. Insgesamt beliefen sich die Materialeinsparungen durch leichtere Verpackungen seit 1991 auf 23 Millionen Tonnen. Würden wir heute noch die gleiche Anzahl an Produkten konsumieren wie vor 30 Jahren, könnten wir pro Jahr auf 1,7 Millionen Tonnen Verpackung verzichten, so die Ergebnisse einer Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung GMV.

Auf die Verpackung und den Transportweg kommt es an

Gut ist das nicht nur für die Verpackungswirtschaft selbst, sondern auch für die Logistik. Denn je leichter und schlanker die Verpackungsmaterialien sind, desto weniger Energie wird beim Transport benötigt. Das macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn Güter über weite Strecken transportiert werden. So schneiden Milchkartons laut einer Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Heidelberg im Auftrag des Fachverbandes „Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel“ hinsichtlich ihrer Ökobilanz beispielsweise besser ab als Glasflaschen. Das liegt aber vor allem daran, dass Milch von der Molkerei zu den Supermärkten oft durch die halbe Republik transportiert wird. Anders sieht das bei Getränken aus, die aus Abfüllstationen in der Region kommen. Hier haben Mehrweg-Glasflaschen trotz des höheren Gewichts oft die Nase vorn. Die Möglichkeiten für eine weitere Optimierung von Materialeinsatz und Verpackungsgewicht sind aber begrenzt: „In der Zukunft wird es nur noch graduell gelingen, Steigerungen des Konsumniveaus durch immer leichtere Verpackungen zu kompensieren. Denn die Optimierung der Verpackungen darf auf keinen Fall mit Beeinträchtigungen ihrer Schutzfunktion einhergehen“, schreiben dazu die Autoren der GVM-Studie. Stattdessen gelte es nun, das Konsumverhalten generell zu überdenken und anzupassen.

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