Waldschutz

Der Klimaretter leidet

Von Thomas Schulze · 2023

Deutschlands Wälder leiden unter der Klimakrise. Laut Waldzustandserhebung 2022 ist bei allen Baumarten ein Großteil der Baumkronen geschädigt – mit 44 Prozent in der Warnstufe und 35 Prozent sogar mit deutlichen Kronenverlichtungen. Insbesondere Dürre und hohe Temperaturen im Sommer 2022 haben den Wäldern stark zugesetzt.

Halbvertrocknetes Waldgebiet
Europas Wälder sind in einem schlechten Zustand. Foto: iStock / Achim Schneider / reisezielinfo.de

Was aber ist zu tun, um den Wald zu retten? Die Devise heißt: Mischwald statt Monokulturen, damit die Wälder in Zukunft den hohen Temperaturen und der Trockenheit trotzen können. „Nur gesunde Wälder speichern Kohlenstoff und wirken als unsere natürlichen Klimaanlagen“, sagt Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft. Dementsprechend stellt die Bundesregierung mit ihrem „Wald-Klima-Paket“ insgesamt 900 Millionen Euro bereit, um die Waldbesitzenden beim klimagerechten Umbau der Wälder zu unterstützen.

Nachhaltigkeit steht im Vordergrund

Dabei steht die Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft im Vordergrund. Grundsätzlich bedeutet das, dass nur so viele Bäume gefällt werden, wie auch im natürlichen Zyklus nachwachsen können. Zudem geht es nicht nur um Abholzung, sondern auch um die Aufforstung durch das Pflanzen junger Bäume.

Keine Frage, Wälder sind ein wichtiger Lebensraum für zahllose Tiere und Pflanzen. Für die Biodiversität sind Wälder als Schatzkammern des Lebens schlicht unverzichtbar. „Besonders alte und ursprüngliche Waldregionen beherbergen vier Fünftel aller bekannten Tier- und Pflanzenarten außerhalb der Ozeane. Der Wald bietet ihnen Nahrung und Lebensraum“, erklärt der World Wide Fund for Nature (WWF).

Hinzu kommt seine Bedeutung als „Klimaretter“. So entlastet allein der Wald in Deutschland die Atmosphäre jährlich um rund 62 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Allerdings könnten die derzeitigen Waldschäden diese Verhältnisse verändern. 

Waldschutz: Riesige Mengen Kohlenstoff werden gebunden

Laut der aktuellen Waldzustandserhebung sind gegenwärtig in lebenden Bäumen und im Totholz rund 1,26 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gebunden. Zudem hat die Bodenzustandserhebung im Wald ergeben, dass in der Streuauflage und dem Mineralboden bis 30 Zentimeter Tiefe weitere 850 Millionen Tonnen Kohlenstoff gebunden sind. „Bezieht man den darunterliegenden Boden bis 90 Zentimeter Tiefe mit ein, dann übertrifft der Kohlenstoffvorrat im Boden sogar jenen, der in den Bäumen gespeichert ist“, heißt es in dem Bericht. Allein diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig die Wälder in Deutschland, und nicht nur hier, für das Klima sind.

Zahl zum Staunen

30 Prozent der Landoberfläche werden von Wäldern bedeckt. Sie speichern aber etwa die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs in ihrer Vegetation.

Quelle: www.wwf.de/themen-projekte/waelder/wald-und-klima/waelder-und-klimaschutz; Zugriff: 05.07.2023

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