Nachhaltige Unternehmensführung

Mit Fairness zu mehr Fachkräften

Von Katharina Lehmann · 2022

Nachhaltigkeit ist Trumpf – auch wenn es darum geht, Fachkräfte für das eigene Unternehmen zu gewinnen und zu binden. Denn immer mehr Arbeitnehmende fordern heute, dass sich Unternehmen auch für Umwelt und Klimaschutz, für faire Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Lieferkette und für soziale Aspekte stark machen. Entscheidend ist aber auch, was die Arbeitgeber für die Beschäftigten vor Ort tun.

Holzplättchen mit Nachhaltigkeits-Symbolen
Immer mehr Arbeitnehmende bevorzugen nachhaltig agierende Unternehmen. Foto: iStock/gesrey

Fast jeder zweite Beschäftigte (47 Prozent) sucht laut einer Online-Umfrage des Jobportals Stepstone unter 12.000 Personen bei einem Jobwechsel gezielt nach nachhaltig aufgestellten Unternehmen. 30 Prozent würden für eine Stelle bei einem solchen Arbeitgeber gar weniger Gehalt akzeptieren. Und mehr noch: Für vier von zehn Befragten ist Nachhaltigkeit bereits heute ein entscheidendes Kriterium für die Bindung an den Arbeitgeber. Und etwas mehr als 33 Prozent der Befragten würden eine Kündigung erwägen, wenn der Arbeitgeber sich bei einem sehr umweltschädlichen Projekt engagieren würde.

Nachhaltige Unternehmensführung ist mehr als Umweltschutz

Umwelt und Klima sind wichtig. Doch bei einer nachhaltigen Unternehmensführung geht es um mehr: Im Fokus stehen neben Umweltschutz eine durch und durch nachhaltige und zukunftsgewandte Unternehmensführung, faire Arbeitsbedingungen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Produktionsstätten und bei Zulieferern, und soziale Aspekte. So wünschen sich einer repräsentativen Befragung von mehr als 1.500 Erwerbstätigen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom 95 Prozent der Mitarbeitenden, die Arbeitszeit frei einteilen zu können. Ebenfalls 95 Prozent wollen ihre Leistungs- und Lernziele individuell selbst bestimmen, und 91 Prozent möchten einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen. Vom Arbeitgeber wird erwartet, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen (91 Prozent) und Gleichstellung und Diversität zu fördern (92 Prozent). Zudem sollten Möglichkeiten des mobilen Arbeitens nach Ansicht der großen Mehrheit (71 Prozent) viel stärker genutzt werden. Die Möglichkeit, zumindest zeitweise im Homeoffice zu arbeiten, reduziere den Befragten zufolge Stress und erhöhe die Vereinbarkeit von Beruf, Privatleben und Familie. 

Gesundheitliche Aspekte nicht außer Acht lassen

Zudem gaben 40 Prozent an, sich dank Homeoffice auf einen gesundheitsbewussteren Lebensstil, etwa in Hinblick auf Sport und Ernährung, konzentrieren zu können. Neben Angeboten des betrieblichen Gesundheitsmanagements kommt der Gesunderhaltungsfürsorge von Arbeitgebern mit dem Trend zum mobilen Arbeiten aber ein weiterer wichtiger Aspekt hinzu: das richtige Equipment, angefangen bei Arbeitslaptop und sicheren Zugängen zu Unternehmensanwendungen bis hin zu ergonomischem Schreibtisch samt Stuhl. Dieses erhält aber nur eine Minderheit vom Arbeitgeber. Immerhin sieben Prozent der von Bitkom Befragten bekamen einen Schreibtischstuhl, vier Prozent zudem einen Schreibtisch. Zwölf Prozent erhielten vom Arbeitgeber dagegen weder Technik noch Mobiliar. Das Problem: Dauerhaftes Arbeiten an ergonomisch ungeeigneten Arbeitsplätzen führt zu Fehlhaltungen und Muskelverspannungen – und damit auf Dauer zu mehr Krankheitstagen und mehr Unzufriedenheit bei den heute so begehrten Fachkräften.

Quellen:
Haufe.de: Nachhaltige Arbeitgeber sind attraktiver
Bitkom: New Work: Die Hälfte der Deutschen arbeitet im Homeoffice

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