Wasser sparen

Neue Wege in Krisenzeiten

Von Pia Wegener · 2023

Ausgetrocknete Flüsse, Gemeinden, die ihre Bürgerinnen und Bürger zum Wassersparen auffordern, und Ernteausfälle: Die Hitzewellen der vergangenen Sommer haben die Wasserversorgungsinfrastruktur in einigen Regionen bereits an ihre Grenzen gebracht. Fast zeitgleich wurden die Deutschen zum Energiesparen aufgerufen. Um die Energie- und Wasserversorgung auch in Zukunft sicherstellen zu können, ist vor allem die Wirtschaft gefragt.

Eine Blume wächst auf ausgedörrtem Boden
Klimakrise und heiße Sommer bringen die Wasserversorgung an ihre Grenzen. Foto: iStock / Eplisterra

„Wir kommen durch diesen Winter“, versicherte Bundeskanzler Olaf Scholz Ende Januar, als er auf die Gasspeicherstände angesprochen wurde. Die müssen seit der Abkehr vom russischen Öl und Gas künftig zu Beginn einer jeden Heizperiode gut gefüllt sein. Dafür, dass das über den bald endenden Winter hinaus gewährleistet ist, sollen unter anderem zusätzliche Kohlekraftwerke und der Bau neuer Flüssiggas-Terminals sorgen. Aber auch Privathaushalte sind weiter angehalten, ihren Verbrauch so gut wie möglich einzuschränken. Die steigenden Strom- und Gaspreise belasten aber nicht nur die Konsumentinnen und Konsumenten, sondern zunehmend auch die Versorger selbst. Um die Versorgung dauerhaft zu sichern, will die Regierung deshalb vermehrt auf die Förderung von erneuerbaren Energien setzen: Bis 2030 sollen mindestens 30 Prozent des Energiebedarfs mit grünem Strom gedeckt werden. 

Nationale strategie zum Wasser sparen

Eine Strategie gibt es seit einigen Tagen auch für einen Umgang mit der zunehmenden Wasserknappheit. Noch sei das Trinkwasser in Deutschland zwar unbegrenzt vorhanden. Aber die warmen Sommer und die Klimakrise bringen die Versorgungsinfrastruktur immer wieder an ihre Grenzen. Mit einer Nationalen Wasserstrategie sollen vor allem Städte und Regionen besser auf künftige Hitzeperioden vorbereitet werden. Um nicht dauerhaft auf dem Trockenen zu sitzen, sollen deshalb Flächen in Städten entsiegelt und vernachlässigte Grünflächen aufgewertet werden. Mittels Fernwasserleitungen sollen besonders trockene Regionen bundeslandübergreifend mit Wasser versorgt werden. Für Kritiker greifen diese Maßnahmen nicht weit genug. Immerhin verbraucht allein jeder Deutsche etwa 130 Liter Trinkwasser pro Tag. Ein weitaus größerer Teil entfällt auf die deutsche Großindustrie. Die soll nun vermehrt in die Verantwortung genommen werden, wassersparend zu produzieren.  

Grund zur Panik?

Angesichts der anhaltenden Krisen wächst bei vielen die Angst vor langfristigen Versorgungsengpässen und dauerhaften Stromausfällen, sogenannten Blackouts. Das tatsächliche Risiko eines Blackouts in Deutschland schätzen Expertinnen und Experten trotz der Energiekrise als sehr gering ein. Und auch was die Wasserversorgung angeht, sind die verantwortlichen Unternehmen und Kommunen noch gut aufgestellt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, ist laut Experten ein schnelles Handeln unumgänglich. Sowohl bei der Energiewende als auch bei der Versorgung mit Trinkwasser müssen den Strategien nun Taten folgen.

Quellen:
Tagesschau: Wer rettet die Stadtwerke?
Die Bundesregierung: Klimafreundliche und krisensichere Energieversorgung
gwf Wasser | Abwasser: Stand der Notfallvorsorgeplanung in der Wasserversorgung in Deutschland
bdew: Trinkwasserverwendung im Haushalt

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