Strom vom Dach

Mehr Planungssicherheit beim Strom

Von Andrea von Gersdorff · 2023

Unternehmensdächer werden zunehmend für die Stromerzeugung genutzt. Das macht Energiekosten kalkulierbarer und erhöht insgesamt die Energie-Autarkie. Den Anwendungsmöglichkeiten der Module sind dabei fast keine Grenzen gesetzt.

Photovoltaikanlagen auf Dächern von Betriebsgebäuden
Auch Lagerhallen bieten sich für Photovoltaik an. Foto: iStock / abadonian

Photovoltaik liegt bei deutschen Unternehmen im Trend. Laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) wurden im ersten Halbjahr 2023 69 Prozent mehr Photovoltaikleistung auf Firmendächern installiert als im Vorjahreszeitraum. Ebenfalls, so der BSW, wurden 5.000 solare Gewerbespeicher eingebaut, mehr als im gesamten Vorjahr. In absoluten Zahlen wird nun auf gut 200.000 Firmendächern Strom mittels Photovoltaik(PV)-Anlagen erzeugt. 

Strom Vom Dach als Einnahmequelle

Der Nutzen einer PV-Anlage besteht vor allem darin, dass die Betriebe unabhängiger von gestiegenen Stromkosten sowie potenziellen Versorgungsschwankungen werden und so etwas mehr Planungssicherheit erhalten, auch wenn sie Strom regelmäßig, vor allem in Herbst und Winter, hinzukaufen müssen. Je mehr selbst erzeugten Strom sie aber verbrauchen, desto günstiger wird Energie für sie – und desto schneller amortisiert sich auch die Anlage, wofür in der Regel sechs bis zehn Jahre veranschlagt werden. In Kombination mit einem Gewerbe-Batteriespeicher nimmt dieser Vorteil sogar noch zu. Ferner können Unternehmen Strom, der zu viel erzeugt und nicht genutzt wird, ins öffentliche Netz einspeisen und dafür eine über 20 Jahre gesetzlich garantierte Marktprämie erhalten oder diesen Strom an Dritte verkaufen: Solarstrom wird zur Einnahmequelle. Die Genehmigungsprozesse für den Bau von Neuanlagen auf Dächern und Freiflächen wurden durch die Novellierung des EEG seit Beginn des Jahres 2023 erleichtert und beschleunigt. Wiewohl einige Pflichten vor der Inbetriebnahme wie beispielsweise die Registrierung der Anlage im Marktstammdatenregister über das Portal der Bundesnetzagentur nach wie vor erfüllt werden müssen. 

Photovoltaik-Anlagen: Viele Anwendungsmöglichkeiten

Grundsätzlich kann jeder Betrieb PV-Anlagen auf Dächern oder Überdachungen installieren. Geeignet sind alle Dachformen und Dacharten, allerdings scheidet die Installation auf asbesthaltigen Dächern komplett aus, während Blech- und Bitumendächer zur Vermeidung von Schäden abgedichtet werden müssen. Die Module können ins Dach integriert werden, aber auch komplette Photovoltaik-Dächer sind möglich. Als gestalterisches Element sind PV-Anlagen auch an Fassaden attraktiv, zumal Module in unterschiedlichen Farben und Formen angeboten werden. Ferner lassen sich Überdachungen von Standplätzen für Fahrräder oder E-Autos mit PV-Anlagen versehen, die dann als Aufladestation dienen können. Aber auch überdachte Laufwege oder Lärmschutzwände sind für die Installation von Anlagen geeignet. Nicht zuletzt können versiegelte Flächen durch PV-Anlagen vor Witterung und hohen Temperaturen geschützt werden.

Quellen:
Solar Cluster Baden-Württemberg e.V.: Photovoltaik in Gewerbe und Industrie
TÜV Nord: Photovoltaik für Unternehmen
Solaranlage Ratgeber: Photovoltaik auf Gewerbe- und Industriehallen
node.energy: 5 wichtige Pflichten, die Unternehmen als Photovoltaik Betreiber kennen müssen

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