Nachhaltigkeit im Handel

Mit dem Einkauf Einfluss nehmen

Von Svenja Runciman · 2022

Soziale Missstände verringern, Klimaschutz fördern, die Umwelt schonen: Konsumierende achten nicht nur beim eigenen Einkauf verstärkt auf Nachhaltigkeit, sondern fordern dies auch vom Handel immer mehr ein. In einigen Bereichen besteht jedoch noch Nachholbedarf.

Eine Frau füllt bei ihrem Einkauf in einem nachhaltigen Supermarkt Getreide in ein mitgebrachtes Glas.
Foto: iStock / monkeybusinessimages

Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde – und auch im Handel, dem drittgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands, ist die Bedeutung in den vergangenen Jahren enorm gestiegen. Der Anteil an Bioprodukten wächst ebenso wie der an recycelten Plastikverpackungen. Immer mehr Menschen möchten beim Einkauf soziale und ökologische Verantwortung übernehmen und achten auf Aspekte wie Klimaschutz, Vermeidung von Pestiziden und Tierwohl. Und sie sind bereit, für nachhaltig hergestellte Produkte mehr Geld auszugeben: Laut einer letztjährigen Studie der Unternehmensberatung McKinsey unter 5.000 Konsumierenden im deutschsprachigen Raum sind 51 Prozent der Befragten bereit, für nachhaltig und ökologisch hergestellte Produkte tiefer in die Tasche zu greifen. 

Wenig Verpackungsmüll für mehr Nachhaltigkeit im Handel

Den Untersuchungen zufolge sind es vor allem junge Menschen, die ihren Konsum vermehrt unter die Lupe nehmen und die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten vorantreiben – und dies, obwohl sie im Schnitt weniger Einkommen zur Verfügung haben. Den Trend zu mehr Nachhaltigkeit belegt in vielerlei Hinsicht auch der im Oktober 2021 veröffentlichte Konsumentenreport der Initiative Digitale Handelskommunikation: Laut diesem erwartet ein Großteil der Konsumierenden, nämlich 81 Prozent, entsprechende Initiativen von den Unternehmen. Der Untersuchung zufolge schlägt sich dies auch unmittelbar in den Kaufentscheidungen nieder: So gaben 89 Prozent an, dass das wichtigste Kriterium beim Kauf von Lebensmitteln möglichst wenig Verpackungsmüll ist. Direkt danach folgt mit 83 Prozent Regionalität als zweitwichtigster Aspekt. 

Mehr Energieeffizienz

Auch für Unternehmen wird nachhaltiger Handel somit ein immer bedeutsameres Thema. Bei einer ebenfalls 2021 durchgeführten Befragung in fast 1.000 Handelsunternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten in Deutschland gaben 70 Prozent an, dass Nachhaltigkeit ein wesentlicher Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie sei. Und zwei Drittel sagten aus, dass ihrer Meinung nach digitale Technologien dabei helfen werden, energieeffizienter und somit nachhaltiger zu wirtschaften. Allerdings hat nur jedes vierte befragte Unternehmen ein spezielles Budget für mehr Nachhaltigkeit eingeplant – bei der Umsetzung besteht also noch Nachholbedarf.

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