Recyclebares Plastik

Kunststoffe im Wandel

Von Pia Wegener · 2022

Kunststoffe sind widerstandsfähig, vielseitig einsetzbar, günstig in der Herstellung und echte Allrounder. Doch sie stellen auch eine Belastung für Mensch, Tier und vor allem die Umwelt dar. Dementsprechend schlecht ist ihr Image. Neuere Kunststoffverpackungen mit besseren Recyclingquoten sollen nun dafür sorgen, dass es eine nachhaltige Zukunft mit Plastik gibt.

Bunte Plastikteilchen in Händen mit grünen Einweghandschuhen.
Sortenreine Kunststoffe können zerkleinert und zu neuen Produkten verarbeitet werden. Foto: iStock / Kriengsak Tarasri

Kunststoffe begegnen uns überall im Alltag: im Supermarkt in Form von Plastikverpackungen, im Kaffee-Ausschank als To-go-Becher, im Haus als isolierender Dämmstoff oder beim Arztbesuch in Form von Spritzen und Medizinzubehör. Insgesamt gibt es mehr als 200 verschiedene Plastikarten. Das Problem mit dem praktischen Kunststoff, der auf Erdöl basiert: Er ist nicht biologisch abbaubar und somit eine Belastung für Ressourcen und die Umwelt. Zwar werden Verpackungen bereits seit Jahren immer leichter und kommen mit immer weniger Materialeinsatz aus. Gleichzeitig verursacht das Konsumverhalten der Menschen einen dennoch steigenden Verpackungsverbrauch. Allein im ersten Coronajahr 2020 lag der private Endverbrauch von Verpackungen hierzulande laut einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) bei 8,68 Millionen Tonnen. Umso wichtiger ist es also, die Verpackungen so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten.

Recyclebares Plastik schafft Pläne für nachhaltigere Zukunft

Laut EU soll bis zum Jahr 2025 die Hälfte aller Kunststoffverpackungen in der Europäischen Union recycelt werden. Fünf Jahre später soll die Quote dann bereits bei 55 Prozent liegen. Eine Lösung könnten biobasierte Kunststoffe sein, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zucker oder Maisstärke hergestellt werden. Doch noch ist die Kompostierbarkeit von biologisch abbaubaren Kunststoffen eher Theorie und ihr Anteil am gesamten Kunststoffaufkommen gering. Eine positive Bilanz kann hingegen beim Einsatz von PET-Flaschen gezogen werden, die in Sachen Recyclingfähigkeit und somit Umweltverträglichkeit besser abschneiden als viele andere Plastikverpackungen. Zur sogenannten „sauberen Wiederverwertung“ der Flaschen gehören der Einsatz als neue PET-Getränkeflaschen sowie die Verarbeitung des Stoffes in der Textilfaserindustrie und der Folienindustrie.

Potenziale ausschöpfen

Laut einer Auswertung der GVM wurden 2020 rund 94 Prozent der PET-Flaschen recycelt. Der Kunststoff Polyethylen wird auch in anderen Bereichen als ressourcenschonende Verpackung, etwa von Schokolade, eingesetzt. Auch die Stoffe PE und PP ließen sich zu nahezu 100 Prozent wiederverwerten. Noch werden sie aber häufig mit anderen Kunststoffen zu einem Materialverbund verklebt – was ihre Recycelfähigkeit beeinträchtigt. Hersteller wollen in den kommenden Jahren deshalb noch nicht genutzte Potenziale für nachhaltigere Plastikverpackungen ausschöpfen – auch um die Ziele der EU erreichen zu können.

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