Intensive Tierhaltung

Mehr Nachhaltigkeit für Nutzvieh

Von Pia Wegener · 2023

Rund 20 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen werden in der industriellen Nutztierhaltung erzeugt. Einige Länder erwägen deshalb drastische Schritte, um ihre Klimaziele zu erreichen. So wird in Irland über die Tötung von bis zu 200.000 Kühen in den kommenden Jahren nachgedacht. Die Bundesregierung setzt hingegen auf andere Methoden, um für weniger CO2-Emissionen und mehr Tierschutz in der Landwirtschaft zu sorgen.

Schweine in einem Stall
Auf engstem Raum: Massentierhaltung ist auch für Nutzvieh keine artgerechte Lebensform. Foto: iStock / agnormark

Kühe töten fürs Klima – für Irland eine Option, muss die Insel doch bis zum Jahr 2030 allein die Emissionen im Agrarsektor um bis zu 20 Prozent senken. Aber auch in Frankreich wird über eine deutliche Verringerung des Rinderbestands diskutiert, um die Klimaziele zu erreichen. Schließlich gelten Massentierhaltung und die Fleischproduktion als größte Klimatreiber. In Deutschland hingegen gebe es aktuell keine Pläne in dieser Richtung, erklärte das Bundesagrarministerium. 

Intensive Tierhaltung reduzieren

Dass eine deutliche Minimierung der Massentierhaltung ein wichtiger Hebel ist, die Klimakrise zu bekämpfen und eine nachhaltigere Landwirtschaft zu etablieren, darin sind sich die meisten EU-Staaten einig. Immerhin sind Fleisch und tierische Lebensmittel für 58 Prozent der Treibhausgasemissionen unserer Ernährung verantwortlich. Laut einer Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) kommen zudem insgesamt 14,5 Prozent der weltweiten durch Menschen verursachten Treibhausgasemissionen aus der Haltung und Verarbeitung von Tieren.

Pläne für eine „zukunftsfeste“ Landwirtschaft 

Das Bundeslandwirtschaftsministerium unter der Führung von Cem Özdemir (Grüne) will auch deshalb die landwirtschaftliche Tierhaltung stärker an Nachhaltigkeits- und Tierschutzkriterien ausrichten. Von einer „zukunftsfesten“ deutschen Landwirtschaft ist die Rede. Dafür soll es unter anderem ein staatliches Tierhaltungskennzeichen bei Schweinen geben. Tierschützende fordern darüber hinaus stärkere und regelmäßigere Kontrollen in der Tierhaltung sowie strengere Vorgaben in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Mehr Tierwohl wünschen sich laut einer Studie auch die Konsumentinnen und Konsumenten – immerhin 60 Prozent von ihnen sind hierzulande bereit, dafür beim Kauf von Fleisch auch tiefer in die Tasche zu greifen.

Grafik: Ausstoß von Treibhausgasen in der deutschen Landwirtschaft
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