Wärmepumpensysteme

Neue Pumpen braucht das Land

Von Jens Bartels · 2023

Die meisten Heizungen in der Bundesrepublik benötigen nach wie vor fossile Rohstoffe und setzen damit große Mengen des Treibhausgases CO₂ frei. Entsprechend groß ist das Potenzial für mehr Klima- und Umweltschutz, das es in deutschen Heizungskellern zu heben gilt. Eine wichtige Rolle auf dem Weg in eine klimafreundlichere Zukunft von Wohngebäuden werden Wärmepumpensysteme spielen.

Ein Handwerker hinter einer Wärmepumpe
Ein Facharbeiter bei der Installation einer Wärmepumpe. Foto: iStock / welcomia

Der Einsatz von Wärmepumpen gehört zu den zentralen Bausteinen für eine erfolgreiche Energiewende. Allerdings begleitet sie auch der Ruf, bei sehr niedrigen Temperaturen nicht effizient zu heizen. Solche Bedenken scheinen laut einer aktuellen Studie weitgehend unbegründet zu sein. Dabei werteten Forschende der Universität Oxford Daten aus sieben Feldstudien in Nordamerika, Asien und Europa aus und kamen zu dem Schluss, dass Luftwärmepumpen auch bei Temperaturen unter null Grad Celsius mehr als doppelt so effizient heizen wie ihre fossilen Pendants. Selbst bei Extremtemperaturen von bis zu minus 30 Grad Celsius waren die Luftwärmepumpen Öl- und Gasheizungen in ihrer Leistung noch überlegen.

Mehr Klimaschutz möglich

Wärmepumpen sind auch deshalb so klimafreundlich, weil sie rund drei Viertel der Energie zum Heizen aus der Umwelt beziehen. Die gängigsten Wärmequellen sind Luft, Erdreich und Grundwasser. Um die kostenlose Umweltwärme nutzbar zu machen, benötigen Wärmepumpen lediglich einen Anteil Strom für Antrieb und Pumpe. Wie groß insgesamt das Potenzial von Wärmepumpen in der Bundesrepublik für das Klima ist, zeigen aktuelle Daten des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie. Mehr als 80 Prozent aller Heizungen werden demnach noch mit fossilen Energieträgern betrieben und setzen damit große Mengen des Treibhausgases CO₂ frei, das hauptverantwortlich ist für den globalen Klimawandel. Im Gegensatz dazu wird der im Vergleich viel geringere CO₂-Ausstoß von Wärmepumpen in Zukunft sinken, weil der Anteil regenerativ erzeugten Stroms weiter zunehmen wird.

Wärmepumpensysteme Auch im Bestand attraktiv

Übrigens sind Wärmepumpensysteme auch in älteren Mehrfamilienhäusern eine klimafreundliche Option. Darauf weist ein Verbundprojekt hin, bei dem unter anderem das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE mitgewirkt hat. Dabei konnten die Forschenden zeigen, dass Wärmepumpen durch verschiedene systemtechnische Anpassungen, wie etwa die Kombination unterschiedlicher Wärmequellen oder der Austausch einzelner Heizkörper, auch im sanierten Altbau weitaus effizienter arbeiten als herkömmliche Gasheizungen. Gleichzeitig errechneten sie, dass die CO₂-Emissionen der Wärmepumpensysteme kumuliert über die Lebensdauer in vollsanierten Gebäuden nur etwa halb so hoch sind wie die Emissionen von Vergleichssystemen mit Gasbrennwertkessel.

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