Zirkuläres Bauen

Stein bleibt Stein

Von Jens Bartels · 2024

Die Kreislaufwirtschaft gewinnt auch im Bausektor immer mehr an Bedeutung. Wird dieses Prinzip genutzt, kommen in Gebäuden möglichst langlebige und schadstoffarme Materialien und Bauteile zum Einsatz, die nach ihrem Lebenszyklus vollständig wiederverwertet werden können. Zur Bewertung und Vergleichbarkeit der Zirkularität gibt es nun einen Qualitätsstandard.

Ziegelsteine werden aufeinander platziert.
Auch Baumaterialien lassen sich wiederverwenden. Foto: iStock / Iryna Melnyk

Europa soll der erste klimaneutrale und zirkulär wirtschaftende Kontinent werden. Die Art, wie gebaut, modernisiert und mit dem Gebäudebestand gewirtschaftet wird, ist mitentscheidend für das Erreichen dieses Ziels. Aus diesem Grund hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit einem Expertennetzwerk aus Wissenschaft und Praxis in diesem Jahr einen übergeordneten Qualitätsstandard zur Bewertung der Zirkularität von Bauwerken entwickelt. Damit will die DGNB einen Beitrag für eine differenziertere und transparente Auseinandersetzung mit der tatsächlich realisierten Kreislaufführung sowie der Kreislauffähigkeit von Gebäuden leisten. Der neue Qualitätsstandard soll dabei sicherstellen, dass der Bewertung durch Kennzahlen im Zuge von Zertifizierungen oder als Element kommunaler oder übergeordneter Regelwerke bei konkreten Bauvorhaben ein gemeinsames Verständnis zugrunde liegt.

Zirkuläres Bauen: Baustoffe recyceln

Grundsätzlich bedeuten Begriffe wie Zirkularität, Cradle to Cradle oder Kreislaufprinzip das Gleiche: Werkstoffe sind in Produkten und Gebäuden so einzusetzen, dass sie entweder in gleicher Qualität erhalten und wiedergenutzt oder komplett abbaubar in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können. Damit sie wiederverwertet werden können, sollten sie möglichst nicht mit anderen Materialien vermischt oder fest verbunden sein. Klar muss in diesem Zusammenhang sein: Je leichter sich Materialien und Baustoffe sortenrein trennen und recyceln lassen, umso größer ist die Chance für den erneuten Einsatz. 

Geschäftsmodelle neu denken

Auch zirkuläre Geschäftsmodelle gewinnen mit dem Kreislaufprinzip zunehmend an Bedeutung. Vom grünen Gebäudedesign über ressourceneffizientes Bauen bis hin zur Materialrückgewinnung und dem Recycling: So hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) in einer Studie insgesamt neun zirkuläre Geschäftsmodelle identifiziert, die den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden abdecken. Sie können Hebel sein, um Ressourcen und Potenziale des Bausektors für den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu nutzen und den Materialeinsatz zu minimieren.

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