Sensibilisierung des Nutzerverhaltens

Gebrauchsanweisung für das Haus

Von Jens Bartels · 2021

Der effiziente Einsatz von Energie spielt für immer mehr Menschen eine wichtige Rolle. Hierbei geht es aber nicht nur um Investitionen in sparsamere Anlagen, eine Sanierung oder die Wärmedämmung von Gebäuden. Genauso wichtig bei der Senkung des Energieverbrauchs ist eine Sensibilisierung des Nutzerverhaltens.

Wärmemessgerät mit Häuserfront im Hintergrund
Energieeffizienz ist für die Deutschen ein wichtiger Faktor beim Hauskauf. Foto: iStock / Suljo

Klimafreundliches Wohnen rückt für viele Deutsche zunehmend in den Vordergrund. Laut einer repräsentativen Umfrage des Energieversorgers LichtBlick ist für fast jeden vierten Bundesbürger das Thema Energieeffizienz beim Kauf einer neuen Wohnung oder eines neuen Hauses ein kaufentscheidender Faktor. Besonders wichtig ist den Befragten (51 Prozent) bei einem detaillierteren Blick auf das Thema eine energiesparende Heizanlage. In diesem Zusammenhang sind geringe Heizkosten ein Klassiker bei der Suche nach einer neuen Immobilie. Dieser Trend wird durch die steigenden Energiepreise noch einmal verstärkt. Häufig genannte Kriterien sind aber auch eine gute Wärmedämmung (48 Prozent) oder eine allgemein gute Energiebilanz der Immobilie (35 Prozent). Auch interessant: 24,5 Prozent der Befragten streben eine Unabhängigkeit von der klassischen Energieversorgung an und wünschen sich im neuen Eigenheim eine eigene Stromproduktion, etwa über eine Solaranlage. Bei den Befragten, die sich derzeit noch in einer Ausbildung befinden, sind es sogar 38,1 Prozent. Dies unterstreicht den ausgeprägten Wunsch nach mehr Klimaschutz gerade bei der jungen Generation.

Sensibilisierung des Nutzerverhaltens: Energetische Details kennen

Grundsätzlich gilt, dass nur eine Kombination aus einem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien und dem effizienten Einsatz von Energie zu einem deutlichen Plus an Klimaschutz im Strom- und Wärmebereich führen werden. Der Energieverbrauch selbst lässt sich natürlich auch durch die Sensibilisierung des Nutzerverhaltens senken. Allein schon durch die Steigerung der Aufmerksamkeit sind vielerorts bedeutende Einsparungen möglich, ohne dass Hausbewohner dabei auf Komfort verzichten müssten.

Dies beginnt schon beim Bezug eines Hauses. Viele Eigentümer lassen sich unter anderem bei schlüsselfertigen Bauten häufig nicht über die energetischen Besonderheiten ihrer neuen Immobilie unterrichten. Dabei sollten zukünftige Bewohner wissen, wo ihre Dämmungen verlaufen, welche Räume sie heizen oder welche Türen sie geschlossen halten müssen. Ein Beispiel: Für einen nicht gedämmten und unbeheizten Keller wird eine Kellertür benötigt, um den kalten Kellerbereich im Winter gegenüber den beheizten Etagen abzuschotten. Nach Überzeugung von Experten benötigt jedes Haus und jede Wohnung im Prinzip eine Gebrauchsanweisung, die zeigt, wie es wirklich energieeffizient betrieben werden kann.

Richtig heizen und lüften

Auch beim Heizen und Lüften lässt sich mit der richtigen Methode die Umwelt schonen. Dazu gehört ein ungehinderter Wärmefluss in den Räumen: Möbel und Vorhänge gehören also nicht vor Heizkörper oder Thermostatventile. Zudem sollte man Türen und Fenster auf Dichtigkeit prüfen, um Wärmeverluste zu vermeiden. Auch die dichtesten Fenster können übrigens in ihrer Dämmwirkung durch verschlossene Rollläden in der Nacht noch verstärkt werden. Empfohlen wird darüber hinaus, im Winter am besten zweimal am Tag kurz und intensiv zu lüften, als längere Zeit das Fenster gekippt zu lassen. Das Umweltbundesamt weist zudem darauf hin, dass jedes Grad mehr an Raumtemperatur die Heizkostenrechnung verteuert. So sollte im Wohnbereich das Thermometer möglichst nicht über 20 Grad Celsius steigen, in der Küche sind 18 Grad Celsius und im Schlafzimmer 17 Grad Celsius angenehm.

Entscheidend ist in allen Fällen die individuelle Behaglichkeitstemperatur. Sie hängt zum größten Teil von der raumseitigen Oberflächentemperatur der Wände und Fenster ab. Zu einem verantwortlichen Umgang beim Heizen gehört auch das Senken der Raumtemperatur in der Nacht oder tagsüber, wenn man einige Stunden lang außer Haus ist. Bei Abwesenheit von wenigen Tagen sollte die Temperatur auf 15 Grad Celsius heruntergeregelt, bei längerer Abwesenheit noch etwas niedriger eingestellt werden. Übrigens ermöglichen moderne Heizungsanlagen eine zentral gesteuerte Absenkung der Raumtemperatur.

Regelmäßige Wartung

Nicht zuletzt trägt zur Energieeffizienz auch die regelmäßige Wartung der Heizungsanlage bei. Dabei spielt unter anderem der richtige Termin eine wichtige Rolle: Die Wartung sollte für einen optimalen Betrieb zu Beginn der Heizperiode stattfinden. Dazu gehört auch die Überprüfung, ob sich Luft in den Heizungsrohren und Heizkörpern befindet, ebenso wie ein Check der richtigen Einstellung der Regelung. Klar muss auch sein: Heizungsanlagen verlangen eine regelmäßige Entlüftung der Heizkörper.

Quellen:
Umweltbundesamt: Heizen, Raumtemperatur
Lichtblick: Klimafreundlich Wohnen

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