Regenerative Heizsysteme

Autark im eigenen Haus

Von Andrea Borchen · 2016

Der Giebel eines Hauses in der Natur

Der größte Teil des primären Energieverbrauchs in Häusern entsteht durch Heizen und Warmwasseraufbereitung. Alternative Heizungskonzepte bieten Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern. Der Einbau nachhaltig betriebener Anlagen wird bereits vom Staat finanziell gefördert.

Nach wie vor werden 83 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in Wohnungen und Häusern für Heizen und Warmwasser aufgewendet. Angesichts schwankender Preise und endlicher Vorräte von fossilen Energieträgern, aber auch im Rahmen der Klimaschutzziele sind künftig voraussichtlich stärker nachhaltige Heizsysteme gefragt, die auf Öl und Gas verzichten.

Großes Potenzial haben dabei gerade bei Einfamilienhäusern Solarthermie und Wärmepumpe, für die jeweils Umgebungswärme genutzt wird. Aber auch Holzheizungen sind eine Alternative. Der Traum einer energieautarken Stadt der Zukunft ist nicht mehr ganz utopisch. Realität sind bereits Tausende von Passivhäusern, die in manchen neuen Stadtteilen Standard bedeuten. Passivhäuser sind Gebäude, die ohne klassische Heizungstechnologie auskommen.

Sonne, Erde oder Luft

Bei der Solarthermie wird Sonneneinstrahlung in Wärme umgewandelt. Das Prinzip lässt sich am Beispiel eines dunklen Gartenschlauchs erklären, in dem das Wasser von der Sonne sehr schnell aufgeheizt wird. Solarthermie-Kollektoren auf dem Dach funktionieren ähnlich: Sie sind schwarz und ziehen die Sonne stark an. In ihnen fließt eine spezielle Flüssigkeit, welche die Sonnenwärme an einen Warmwasserspeicher abgibt. Dieser sogenannte Solar- oder Pufferspeicher fungiert als eine Art Batterie, indem er das schwankende Energieangebot der Sonne ausgleichen kann. So kann die gespeicherte Sonnenwärme über mehrere Tage ein Haus mit warmem Duschwasser und Heizungswärme versorgen, auch wenn die Sonne nicht scheint. Da vor allem im Winter die Sonne schwächelt, empfiehlt sich die Kombination mit einer leistungsstarken Solaranlage.

Die Wärmepumpe hingegen nutzt die Wärme, die sich in der Erde, im Grundwasser oder in der Umgebungsluft befindet und arbeitet damit komplett unabhängig von zusätzlichen Energieträgern. Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen holen die Wärme mittels Sonden aus bis zu 100 Metern Tiefe oder über im Garten flach verlegte Spezialschläuche ins Haus. Luft-Wärmepumpen hingegen entziehen die Wärme der Umgebungsluft. Weil das Erdreich aber das ganze Jahr über gleichmäßige Temperaturen aufweist, sind Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen effizienter. Eine sinnvolle Alternative zu Sonden und Luftabsorbern sind zudem Energiezäune, die dank einer speziellen Technik die Wärme aus der Luft aufnehmen, die wiederum in der Erde gespeichert werden kann.

Alternative: Holz

Nachdem Holz jahrelang mit gemütlichen Abenden vor dem Kamin assoziiert wurde, könnten in Zukunft Holz- oder Pelletheizungen wieder eine größere Rolle spielen. Sie versprechen ein leistungsstarkes, sparsames und umweltschonendes Heizen. Dies geschieht vor allem in Kombination mit einer zusätzlichen Speichermasse wie etwa Kacheln oder Ton, die für eine längere Haltung der Wärme sorgt. Sie nimmt die erzeugte Wärme auf, um sie nach und nach in den Wohnraum abzustrahlen.

Der Staat gibt Unterstützung

Ob Wärmepumpe, Solarthermie oder Holzheizung: Staatliche Unterstützung gewähren die KfW Bank oder das Bundesamt für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Das BAFA kombiniert seine Förderung dabei häufig mit dem Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE). Gefördert werden sowohl Heizungen in Neubauten als auch die Sanierung von Heizungen in Bestandsbauten, die Unterstützung erfolgt über Zuschüsse oder Darlehen. Wichtig ist, die Anträge rechtzeitig zu stellen. Übersicht über die verschiedenen Programme zu gewinnen, ist jedoch nicht leicht. Daher beraten Heizungsfachbetriebe häufig nicht nur bei der Auswahl des richtigen Antrags, sondern übernehmen die Antragstellung gleich mit. Handwerkerkosten für Sanierung können zudem in der Steuererklärung angegeben werden.

 Grafik zur Einstellung der Deutschen zur Renovierung und Modernisierung der Heizungsanlage bis 2016
Quelle: IfD Allensbach, 2016
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